Maria da Riva ist eine historische Persönlichkeit, die nachweislich 1703 als Angehörige des Patriziats in Venedig zur Welt kam.
Maria wurde gegen ihren Willen mit 16 Jahren in das Kloster S. Lorenzo im Herzen Venedigs gebracht und verlebte dort 14 unglückliche Jahre. 1733 besuchte der französische Botschafter Conte de Foulay das Parlatorium des Konventes, erblickte die inzwischen 30jährige Maria und verliebte sich Hals über Kopf in sie.
Intime Beziehungen zwischen Vertretern fremder Mächte und einheimischen Patrizierinnen, ob Nonne oder nicht, wurden in Venedig nicht gern gesehen und so entzog man Maria dem Einfluss des Botschafters, indem man sie nach Ferrara versetzte. Damit verschwindet sie praktisch aus den Chroniken der Serenissima. Ob sie tatsächlich später einen Offizier geheiratet hat, wie gerüchteweise verlautete, ist nicht belegt und gehört wohl eher in den Bereich der Spekulation.
Spätere Historiker gruben den Namen Maria da Riva immer dann aus, wenn es galt, den Sittenverfall und die moralische Verkommenheit in den Nonnenklöstern des 18. Jahrhunderts zu dokumentieren.
Natürlich wurde dabei die Rolle der Männer, die für diese Zustände verantwortlich waren, übergangen, ebenso wie der Umstand, dass so gut wie keine Ordensfrau freiwillig ins Kloster gegangen ist. Es waren gesunde junge Frauen ohne jegliche Berufung zum geistlichen Leben und waren doch dazu verurteilt, ihr ganzes Leben in Gefangenschaft zu verbringen.
Die Autorin
Vera Morelli ist gebürtige Norddeutsche, lebte als junge Frau lange in Italien und entdeckte dort ihre Liebe zur italienischen und ganz besonders zur venezianischen Geschichte und Kultur. Während ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit als Lehrerin für Sport, Musik und Bildende Kunst an einer Karlsruher Schule für Erziehungshilfe widmete sie sich der Erforschung der Schicksale großer Venezianerinnen, wobei ihr ihre Sprach- und Geschichtskenntnisse sehr zugute kamen. Venedig wurde ihre Wahlheimat, in die sie immer wieder zurückkehrt.
205 Seiten
ISBN10: 3-7987-0417-1
ISBN13: 978-3-7987-0417-6
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